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Diebe stehlen ein Dutzend Bronze-Skulpturen auf zwei Friedhöfen

Mehrere Täter haben zahlreiche Gräber geplündert: Sie waren offensichtlich auf das Metall der Bronze-Skulpturen aus. Nun ermittelt die Kripo gegen sie.

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Von Alexander Schneider

Skulpturen und Tafeln mit Inschriften von 13 Gräbern wurden in der Nacht zum Dienstag auf zwei Friedhöfen gestohlen. Der Schaden geht in die Zehntausende, teilte die Polizei gestern mit. „Ein Diebstahl auf Friedhöfen in dieser Größenordnung ist in Dresden bisher noch nicht vorgekommen“, sagte Polizeisprecher Marko Laske. Vor allem für die Angehörigen sei der Verlust der Bronzeplastiken schmerzlich.

Dies sind zwei der Skulpturen, die in der Nacht zum Dienstag vom Trinitatisfriedhof gestohlen wurden. Die Polizei hofft auf die Hilfe von Zeugen, um die Diebe zu finden. Fotos: Polizei
Dies sind zwei der Skulpturen, die in der Nacht zum Dienstag vom Trinitatisfriedhof gestohlen wurden. Die Polizei hofft auf die Hilfe von Zeugen, um die Diebe zu finden. Fotos: Polizei

Am Trinitatisfriedhof in der Fiedlerstraße, Johannstadt, sind sechs Grabstätten betroffen. Außerdem stahlen die Täter dort auch Geräte aus der Werkstatt: Elektrowerkzeuge wie Trennschleifer, Kettensägen, Heckenschneider und Rasenmäher. Aus der Feierhalle wurden ein Tisch, Stühle und eine Musikanlage mitgenommen – die Täter werden dort wohl eine ganze Weile zu tun gehabt haben. Am Friedhof an der Pillnitzer Landstraße in Loschwitz wurden Plastiken und Grabmale von sieben weiteren Gräbern entwendet.

Die Polizei geht davon aus, dass die Täter weniger am Kunstwert der Skulpturen interessiert waren als vielmehr am Wert des Metalls. Möglicherweise werden sie die Plastiken nun zerkleinern oder einschmelzen, um die Bronze im Wertstoffhandel in bare Münze zu verwandeln.

Nach ersten Ermittlungen geht die Polizei davon aus, dass eine Bande für die beiden Taten verantwortlich ist. Um die Vielzahl der Gegenstände abzutransportieren, müssen offensichtlich mehrere Täter gemeinsam gehandelt haben. Die Skulpturen mussten gelöst und weggebracht werden. Außerdem müssen sie mindestens mit einem Kleintransporter vorgefahren sein, um die Beute zu verstauen. „Vielleicht waren sie sogar mit einem größeren Fahrzeug unterwegs“, sagte Laske. Vergleichbare Taten seien auch sachsenweit bisher nicht bekannt geworden. Der rätselhafte Fall wird nun im Kommissariat Einbruch bearbeitet. Denkbar sei auch, dass die Beute außer Landes gegangen ist, um sie dort zu versilbern.

Die Polizei sucht Zeugen, denen an den Friedhöfen zwischen Montag, 16.30 Uhr, und Dienstag, 9 Uhr, verdächtige Menschen oder Fahrzeuge aufgefallen sind. Hinweise an 4832233.